
Lesung
„Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“ (Johannes 3,16)
Andacht
An einem sonnigen Sommertag begann eine Bootsfahrt voller Freude, doch sie endete in einem dramatischen Kampf gegen die Naturgewalten. Ein Vater, sein Sohn und dessen Freund gerieten in Seenot, und das Boot kenterte. Inmitten des Chaos rettete der Vater den Freund seines Sohnes, während sein eigener Sohn von den Wellen fortgerissen wurde. Als der Sturm sich legte, fragte der gerettete junge Mann fassungslos und mit Tränen in den Augen: „Warum haben Sie mich gerettet?“ Der Vater entgegnete: „Mein Sohn glaubte an Jesus Christus. Ich bin gewiss, dass er jetzt bei Gott ist. Aber du, mein Junge, lebst noch ohne ihn. Möchtest du vielleicht auch diese Gewissheit haben und dem Herrn Jesus dein Leben vertrauensvoll unterstellen?“ Diese Worte blieben im Herzen des jungen Mannes haften und führten bei ihm schließlich zu einem tiefen Vertrauen in Jesus.
Mich hat diese Geschichte berührt und dazu angeregt, wieder neu nachzusinnen über die Bedeutung von Karfreitag und Ostern, darüber, was Gott zur Rettung der Menschen unternommen hat. Der Vater in der Geschichte „opferte“ die Möglichkeit, seinen eigenen Sohn aus den Fluten zu ziehen, um an seiner statt das Leben seines Freundes zu retten. Von Gott, dem himmlischen Vater, lesen wir in seinem Wort, dass er aus Liebe zu uns – schweren Herzens – seinen Sohn hingab, damit jeder, der Jesus vertraut und sein rettendes Opfer für sich im Glauben annimmt, nicht verlorengeht, sondern in Gemeinschaft mit Gott leben wird, von nun an bis in Ewigkeit. Doch anders als in der Geschichte gab auch der Sohn, Jesus, freiwillig und bewegt von Liebe zu den Menschen sein Leben stellvertretend für Sie und mich hin, starb an unserer statt, den Tod, den wir alle zu Recht wegen unseres eigenmächtigen Lebens ohne Gott verdient hätten. All jene, die sich von Gott den Rettungsring umlegen lassen, das heißt, seine Heilstat im Glauben für sich persönlich annehmen, werden aus den tosenden Wassern eines gottlosen Lebens in das rettende Boot der Gemeinschaft mit Gott und seinem Sohn Jesus gerettet.
Während die Geschichte mit dem Tod des Sohnes und der Rettung des Freundes endet, geht die Geschichte Gottes weiter. Ostern bedeutet: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Das Grab ist leer. Jesus, der Sohn lebt. Er ist tatsächlich und leibhaftig vom Tod auferstanden in eine vollkommen neue Qualität von Leben hinein. Und er hat den Tod überwunden, auch für uns, wenn wir dies im Glauben annehmen. Am Ende der Geschichte steht eine doppelte Rettung, eine körperliche und eine geistliche. Dem Freund des Sohnes wurde neben der Rettung seines physischen Daseins ein Leben in Gemeinschaft mit Gott zuteil, weil er sein Vertrauen auf Jesus Christus setzte. Lassen wir uns neu von der österlichen Hoffnung erfüllen, dass der Sohn Gottes für uns gestorben und auferstanden ist, damit wir bei Gott leben können – heute und für immer.
Gebet
Vater im Himmel, wir danken dir für deine Liebe, die du uns in Jesus Christus gezeigt hast. Herr Jesus, du gabst dein Leben, um uns von Sünde und Tod zu befreien. Du bist auferstanden und wirst wiederkommen, um uns zu dir nach Hause zu holen. Öffne die Herzen der Menschen, damit sie dich kennenlernen und ewiges Leben finden. In unseren Stürmen schenke uns die Gewissheit, dass du bei uns bist. Danke, dass deine Liebe stärker ist als alles. Amen.