Gedankenlos verschleudert - Andacht für den Tag WZ 05.04.2024

Lesung

„... nutzt die Zeit aus, denn die Tage sind böse.“ (Epheser 5,16)

Andacht

Eine persische Sage erzählt von einem Mann, der am Strand des Meeres entlanggeht und ein Säckchen voll kleiner Steine findet. Achtlos lässt er die Steine durch seine Finger gleiten und schaut dabei auf das Meer. Er beobachtet die zahlreichen Möwen, die auf den Wellen schaukeln, und wirft übermütig mit den Steinchen nach den Vögeln. Spielerisch schleudert er die kleinen Dinger ins Meer, und eins nach dem anderen versinkt in den Wogen. Einen einzigen Stein behält er in der Hand und nimmt ihn mit nach Haus. Groß ist sein Schrecken, als er beim Schein des Herdfeuers in dem unscheinbaren Stein einen herrlich funkelnden Diamanten erblickt. Wie gedankenlos hat er den Schatz verschleudert. Er eilt zum Strand zurück, die verlorenen Diamanten zu suchen. Doch vergebens, sie liegen unerreichbar auf dem Meeresgrund verborgen. 

In der Sage begegnen wir einem Mann, der achtlos kleine Steine ins Meer wirft, ohne sich ihrer wahren Bedeutung bewusst zu sein. Erst als er zuhause im Schein des Herdfeuers erkennt, dass es sich bei den unscheinbaren Steinen, die er achtlos weggeworfen hat, um Diamanten handelt, wird ihm klar, was er verloren hat. Wie oft geht es uns im Leben ähnlich wie dem Spaziergänger, dass wir die „Schätze“ nicht erkennen, die wir besitzen und sie achtlos fortwerfen.

Unser Schöpfer hat einen jeden von uns mit einer Vielzahl von Gaben beschenkt, wie beispielsweise Zeit, Fähigkeiten, Geld, und Beziehungen. Er hat uns als treue Haushalter über sie eingesetzt. Nicht selten nehmen wir diese Kostbarkeiten als selbstverständlich hin und verschwenden sie, ohne ihren wahren Wert und ihr Potential zu erkennen. Wir lassen uns von den unterschiedlichsten Einflüssen ablenken und vergessen dabei, dass wir dazu berufen sind, Gottes Gaben so einzusetzen, dass seine Pläne mit der Welt und den Menschen Gestalt gewinnen. Die Geschichte des Mannes am Strand soll uns daran erinnern, dass wir achtsam mit dem, was Gott uns anvertraut hat, umgehen sollen. Lassen Sie uns nicht gedankenlos unsere Talente verschleudern, sondern sie zum Wohl anderer einsetzen und so die Botschaft der Liebe Gottes in die Welt tragen.

Einmal achtlos verschwendet, können wir die verlorenen Schätze nicht wieder zurückgewinnen. Es gibt keine zweite Chance. Das Leben ist die Aufführung und nicht die Generalprobe. Doch jeder neue, noch vor uns liegende Tag, hält neue Möglichkeiten bereit, den Reichtum, mit dem uns Gott beschenkt hat, nutzbringend, seinem Willen entsprechend zu investieren und auf diese Weise anderen Menschen wohlzutun. 

Möge diese Geschichte uns dazu ermutigen, unsere Gaben zu nutzen, um die beste Nachricht der ganzen Welt, die von der Liebe Gottes unseren Mitmenschen nahezubringen: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“ (Johannes 3,16) Kein endloses Leben in irgendeiner fernen, ungewissen Zukunft, vielmehr ein Leben in Gemeinschaft mit dem wundervollsten Wesen des Universums, Gott und seinem Sohn Jesus Christus, schon hier und heute und für immer.

Gebet

Treuer Gott, wir danken dir für alle Gaben, die du uns geschenkt hast. Wir bitten dich, dass wir sie nicht verschwenden, sondern nutzen, damit deine heilvollen Absichten mit uns Menschen und dieser Welt Realität werden. Lass uns erkennen, wo und wie wir unsere Zeit, unser Geld und unsere Fähigkeiten zum Wohl unserer Mitmenschen und zu deiner Ehre einsetzen können. Lass uns nicht in Trägheit oder Selbstsucht verharren, sondern gib uns den Mut und die Entschlossenheit, das uns Anvertraute entsprechend deinem Willen einzusetzen.